Vortrag Leprosen- und Siechenhäuser im Elztal und im Breisgau im Elztalmuseum
Am Donnerstag, 15. Februar, beginnt um 18 Uhr im Rahmen der Sonderausstellung „Zwischen Verachtung und Akzeptanz. Leben am Rand - Beispiele aus dem Elztal vom 14. bis zum 19. Jahrhundert“ ein Vortrag.
Dr. Bertram Jenisch wird im Barocksaal des Elztalmuseums über "Leprosen- und Siechenhäuser im Elztal und im Breisgau" referieren. Gemeinsam mit dem Heimat- und Landschaftspflegeverein Yach hat das Elztalmuseum zahlreiche persönliche Beispiele von Menschen, die aufgrund ihrer Religion, ihres Berufs, ihrer persönlichen Situation oder sexuellen Orientierung am Rande der Gesellschaft lebten, recherchiert. In der Sonderausstellung werden die Lebensumstände dieser Personen im Kontext der Zeitgeschichte näher beleuchtet. Zu diesen Randständigen zählten lange Zeit auch die „Siechen und Kranken“. Im Elztal und im Breisgau verweisen meist nur historische Belege und Pläne auf Leprosen- und Siechenhäuser, in denen Menschen mit ansteckenden Krankheiten untergebracht werden konnten. Insbesondere der zwischen 2020 und 2022 zu großen Teilen ausgegrabene Friedhof des Freiburger Gutleuthauses verrät einiges zur Organisation dieser Gemeinschaften am Rande der mittelalterlichen Gesellschaft. Dr. Bertram Jenisch, geboren 1962 in Karlsruhe, studierte Vor- und Frühgeschichte, Klassische Archäologie, Geologie und geschichtliche Landeskunde an den Universitäten Heidelberg, Freiburg i. Br. und Tübingen. Seit 1991 ist er in verschiedenen Funktionen beim Landesamt für Denkmalpflege Baden-Württemberg. Er ist Referent für Mittelalterarchäologie im Regierungsbezirk Freiburg, Koordinator der Archäologie am Dienstsitz Freiburg und stellvertretender Fachbereichsleiter für Archäologie des Mittelalters und der Neuzeit. Der Eintritt zum Vortrag kostet sechs Euro. Informationen zur Ausstellung und zu weiteren Vorträgen gibt es unter https://www.elztalmuseum.de/s/museum/leben+am+rand.html.