Objekte der Darstellung – Abbild des Zusammenlebens? Christlich-jüdischer Alltag im Breisgau zwischen Mittelalter und 19. Jahrhundert
Am Donnerstag, 11. April, beginnt um 18 Uhr im Rahmen der Sonderausstellung „Zwischen Verachtung und Akzeptanz.
Leben am Rand - Beispiele aus dem Elztal vom 14. bis zum 19. Jahrhundert“ ein Vortrag im Barocksaal des Elztalmuseums. Prof. Dr. Michaela Schmölz-Häberlein von der Universität Bamberg forscht zu jüdischer Geschichte und Stadtgeschichte. In ihrem Vortrag „Objekte der Darstellung – Abbild des Zusammenlebens? Christlich-jüdischer Alltag im Breisgau zwischen Mittelalter und 19. Jahrhundert“ gibt sie Einblicke in das Leben dieser Randgruppe, die auch Thema der Sonderausstellung im Elztalmuseum ist. Geschichte wird in Museen durch Objekte veranschaulicht. Dabei stellt sich jedoch die Frage, woran diese Gegenstände erinnern und welche Assoziationen sie bei den Betrachterinnen und Betrachtern hervorrufen. Gerade Ausstellungsobjekte, die jüdische Menschen zwischen dem Mittelalter und dem 19. Jahrhundert darstellen, reproduzieren häufig Stereotypen, die kritisch hinterfragt und in ihren Entstehungskontext eingeordnet werden müssen. Nach den Pogromen und Vertreibungen des Spätmittelalters beschränkte sich jüdisches Leben im Oberrheingebiet auf wenige Territorien: die badischen Markgrafschaften, einige reichsritterschaftliche Orte, die Festungsstadt Breisach und Gemeinden im Elsass. In Waldkirch und anderen vorderösterreichischen Orten hingegen lebten in der Frühen Neuzeit keine Juden. Kontakte zwischen Christen und Juden beschränkten sich hier weitgehend auf sporadische Begegnungen, etwa mit Vieh- und Hausierhändlern oder auf Jahrmärkten. Vor diesem Hintergrund geht der Vortrag der Frage nach, inwiefern stereotype Darstellungen von Juden durch Alltagsobjekte die komplexe, von Ort zu Ort verschiedene Realität christlich-jüdischer Koexistenz widerspiegeln und welche Funktionen sie erfüllten. Der Eintritt zum Vortrag kostet sechs Euro pro Person. Die Veranstaltung ist barrierefrei.