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Historische Gebäude und Plätze

Auf dieser Seite finden Sie historische Gebäude und Plätze in Waldkirch und deren Geschichte.

Virtueller Stadtrundgang

Plan Historischer Pfad Waldkirch

Um den Plan in Großansicht zu sehen, auf das Bild klicken. Die Detail-Informationen zu den Sehenswürdigkeiten finden Sie unter der jeweils unten aufgeführten Nummer.

1 Kanonikatshaus 1795 (Kandelstraße 10)

Abbildung des Kanonikatshaus Kandelstraße 10
Wappen des Kloster St. Margarethen

Ehemaliger Wohnsitz der zum Chorherrenstift Sankt Margarethen gehörenden Mitglieder des Stiftskapitels (Kanoniker). Erbaut 1795. Nach der Säkularisierung Forstamt, ab 1834 Wohnhaus des ersten Waldkircher Drehorgelbauers Ignaz Blasius Bruder, dem Begründer der Waldkircher Drehorgeldynastie.

2 Kanonikatshaus 1771 (Kirchplatz 2)

Abbildung des Kanonikatshaus Kirchplatz 2
Wappen des Kloster St. Margarethen

An der Stelle des früheren Meierhofes errichtete das Chorherrenstift von Sankt Margarethen 1771 dieses Haus für die Kapitelmitglieder (Kanoniker). Später beherbergte dieses Gebäude das Staatliche Forstamt. Das Haus besitzt einen großen Gewölbekeller mit mächtigen Sandsteinpfeilern. Heute befindet sich das Anwesen im Besitz der Stadt Waldkirch.

3 Kaplaneihäuser 1779 (Kirchplatz 1-5)

Abbildung der Kaplaneihäuser Kirchplatz 1-5
Wappen des Kloster St. Margarethen

Für die Geistlichen und Helfer der an der Stiftskirche von St. Margarethen eingerichteten Kaplaneien wurden im Jahr 1779 diese Wohnhäuser gebaut. Sie stehen auch heute noch Mitarbeitern der katholischen Pfarrgemeinde zur Verfügung.

4 Schlösslescheune 1614 (Heinrich-Baumer-Straße 6)

Abbildung der Schlösslescheune Heinrich-Baumer-Straße 6
Treppe und Sandsteinhocker bei der Schlösslescheune
Wappen der Familie von Reinach

Itel Jos von Reinach war 1614 der Bauherr der Schlösslescheune (im Volksmund auch "Zehntscheuer" genannt). Der Scheitel des rechten Rundbogentores zeigt links das Wappen der Familie von Reinach. Oberhalb dieser Scheune (Bündtenstraße 1) befand sich bis 1639 das ehemalige Wasserschloss Küchlinsburg, zu der dieses Gebäude gehörte. Die Küchlinsburg oder Reinach'sches Schlössle, 1652 abgebrannt, war vermutlich vor der Schwarzenburg Wohnsitz der Schirmvögte des Klosters Sankt Margarethen. Neben der Treppe bei der Schlösslescheune steht noch ein kleiner Sandsteinhocker (Reitschemel), der früher zum Besteigen der Pferde diente.

5 Kyffelburg 1771 (Dettenbachstraße 1)

Abbildung der Kyffelburg Dettenbachstraße 1
Wappen des Kloster St. Margarethen

Um 1300 Wohnsitz derer „von Vischerbach“, die Dienstleute der Schwarzenberger waren. In der Kyffelburg war anfangs der Stock das Zeichen der niederen Gerichtsbarkeit für das Meiertum Waldkirch. Diese ging später für die Stadt auf den Schultheis sowie den Rat über. Hans Werner von Schwarzenberg belehnte 1454 Hans von Sulz mit der Kyffel burg, "den Stock und Hus mit dem graben, garten und der mur". Auch saßen auf der Kyffel burg die Ministerialien der Herren von Schwarzenberg, die an ihrer Stelle die Aufsicht über das Kloster ausübten. 1490 wurde die Kyffelburg vom Chorherrenstift gekauft und als Wohnsitz der Verwalter genutzt. Das heutige Haus mit großem Gewölbekeller wurde 1771 an der Stelle der Kyffelburg erbaut.

6 Chorregentenhaus 1795 (Kirchplatz 10)

Abbildung des Chorregenthaus Kirchplatz 10
Wappen des Kloster St. Margarethen

Erbaut wurde das Chorregentenhaus 1795 vom Waldkircher Baumeister Anton Böhler für den Organisten und Chorleiter von St. Margarethen. Dieser war auch gleichzeitig Lehrer an der seit 1741 bestehenden stiftischen Musikschule. Der auf dem Platz davor stehende gusseiserne Brunnen (19. Jahrhundert) ist einer von drei derzeit in Süddeutschland noch erhaltenen Brunnen dieser Art.

7 Stiftsscheuer 1732/33 (Kirchplatz 7)

Stiftsscheuer Kirchplatz 7
Wappen des Kloster St. Margarethen

Die Scheune des Chorherrenstiftes St. Margarethen (im Volksmund auch Zehntscheuer genannt) wurde in den Jahren 1732 und 1733 erbaut. Der Keller ist mit einem mächtigen Tonnengewölbe ausgestattet. 1950-1952 erfolgte unter Stadtpfarrer Gutmann ein Umbau, teilweise mit ehrenamtlichen Helfern, zu einem Ort der Begegnung. Heute dient das Gebäude als "Katholisches Pfarrheim" für Veranstaltungen der Pfarrgemeinde St. Margaretha.

8 Dekanei 1767 (Kirchplatz 9)

Abbildung der Dekanei Kirchplatz 9
Wappen des Klosters St. Wargarethen

Der Waldkircher Baumeister Anton Böhler errichtete 1767 diesen Wohn- und Amtssitz für die Kapitelvorstände des Chorherrenstiftes. Innenräume zum Teil mit reichem Rokokostuck. Das Gebäude ist heute Pfarramt der katholischen Pfarrgemeinde St. Margaretha.

9 Kirche St. Walburga 1178 (ehemals Kirchplatz)

Abbildung Skizze der Kirche St. Walburga
Wappen des Kloster St. Margarethen

Im früheren Klosterareal stand neben der alten aus dem 10. Jahrhundert stammenden St.Margarethen-Kirche auch die 1178 erstmals genannte Kirche St. Walburga als Pfarrkirche der Klostersiedlung. Sie wurde 1732 abgetragen, um Platz für die neue St. Margarethen-Kirche zu schaffen. Obige Skizze zeigt die mittelalterliche Baugruppe mit der Stiftskirche St. Margaretha, der ehemaligen Pfarrkirche St. Walburga und dem Propsteigebäude. Die beiden Kirchen stoßen fassadenseitig fast aneinander. St. Walburga wird beim Neubau der Stiftskirche zugunsten der großzügigen Baulösung Peter Thumbs abgerissen.

10 Stiftskirche St. Margaretha 918/1734 (Kirchplatz)

Abbildung der Kirch St. Margaretha
Wappen des Kloster St. Margarethen

Anfang des 10. Jahrhunderts wurde hier ein Frauenkloster gegründet, das König Otto III. 994 zum Reichskloster erhob. 1431 wurde es in ein Chorherrenstift umgewandelt. Das erste Gotteshaus stammte aus dem 10. Jahrhundert. Die jetzige Kirche wurde 1732-1734 von dem Vorarlberger Baumeister Peter Thumb erbaut. Von ihm stammen u.a. auch die Kirchen in St. Peter (Schwarzwald), Birnau (Bodensee), St. Gallen (Schweiz). Heute ist das barocke Gotteshaus mit der kunstvollen Innenausstattung katholische Stadtkirche.

11 Propstei des Chorherrenstifts St. Margaretha 1753 (Kirchplatz 14)

Abbildung der Propstei des Chorherrenstifts St. Margaretha Kirchplatz 14
Wappen des Kloster St. Margarethen

Erbaut in den Jahren 1753-55 von dem Villinger Baumeister Ludwig Oswald. Das Haus, in dem die Pröpste als erste Würdenträger residierten, war dessen weltlicher Mittelpunkt solange das Stift bestand. Die Bekrönung des Gebäudes bildet die kunstvolle Sandsteinfigur der heiligen Margaretha, der Patronin des Stifts. Innenräume sind mit Stuckarbeiten verziert. Nach Verwendung als Lazarett, Baumwollweberei, Hotel (Kaiser Wilhelm I. war 1880 hier zu Gast) und Schule, wird das Haus seit 1983 als Museum genutzt. 1944 / 45 war hier zeitweise das Armee oberkommando 19 der Wehrmacht untergebracht.

12 Stiftisches Amtshaus 1772 (Kirchstraße 16)

Abbildung Stiftisches Amtshaus Kirchstraße 16
Wappen des Klosters St. Margarethen

An dieser Stelle stand ursprünglich das Pfarrhaus der alten Kirche St.Walburga. 1772 / 73 ließ das Chorherrenstift St. Margarethen durch den Waldkircher Baumeister Anton Böhler dieses Amtshaus errichten. Das Haus hat einen großen tonnengewölbten Keller. In späterer Zeit diente es als Notariatsgebäude, derzeit wird das Gebäude von der Sozialstation genutzt. Heute gehört das Anwesen zum Katholischen Kirchenfonds.

13 St. Nikolaus-Spital 1178/1876 (Freiburger Straße 2)

Das Reichskloster St. Margaretha errichtete im 12. Jahrhundert an der damaligen Landstraße ein Haus zur Aufnahme und Pflege von Kranken und Fremden (Gutleuthaus). Das Haus wuchs durch Stiftungen zu einer wohlhabenden sozialen Institution heran und nannte sich ab 1632 St. Nikolaus-Spital. Eine Nikolauskapelle wird erstmals 1178 erwähnt. Südlich des Spitals befand sich die Spitalmühle (um 1330). Ab 1829 Krankenhaus, Neubau 1875/76. Im Jahr 1913 Erweiterung (Aufstockung) um ein Stockwerk, 1956 Altersheim, 1976 zusätzlicher Neubau Seniorenheim, Erweiterung 1994-96.

14 Gedenkstein 1451 (Lange Straße 18)

"1451 verbran di (s)stat) lautet die Gravur des Gedenksteines. Dieser Gedenkstein war ursprünglich beim Ausgang an der rechten Seite des Niedertores, das sich beim Gasthaus Krone befand eingelassen. Später wurde diese Inschrift als Eckquader an diesem Haus angebracht. Die Inschrift wurde in gotischen Zahlen und Minuskeln gehalten. Über diesen Stadtbrand sind keine Informationen vorhanden. Der Stein gibt jedoch Hinweis darauf, dass es sich damals um eine größere Katastrophe gehandelt haben muss.

15 Gasthaus zur Krone 1453 (Lange Straße 20)

Um 1320 wird das Gasthaus "zer lachun" genannt. Damit ist wahrscheinlich der Vorgänger der "Krone" gemeint. Nachweisbar existierte dieses Gasthaus seit dem Jahre 1553. Es diente ehemals als Herberge der Großen Zunft. Kanonenkugeln in der Giebelfassade weisen auf die Beschießung der Stadt durch die Franzosen im Jahre 1796 hin. Vor dem Gasthaus befand sich bis 1820 das Niedertor, eines der Tore der Stadtbefestigung um 1300. Im Zuge der Baumaßnahmen "Niedertor" (2011–2014) wurde auch die ehemalige "Krone" umgebaut. Die alte Fassade, zur Lange Straße sowie zur Ringstraße wurden erhalten und das ganze Gebäude in die Gesamtbebauung integriert.

16 Stadtkapelle um 1300 (Lange Straße Ecke Turmstraße)

Bereits um 1300 erfolgte die Erbauung der Stadtkapelle "Unserer Lieben Frau", um bei Kriegsgefahr eine Kirche innerhalb der Stadt zu haben, da die Pfarrkirche St.Walburga außerhalb der ehemaligen Stadtmauern lag. Der Chor wurde 1929 angebaut. Durchgreifender Umbau erfolgte 1931. Die Bilder des Kreuzweges aus dem Jahr 1939 sind ein Werk des Waldkircher Künstlers Prof. Georg Scholz. Der 2006 gegründete Bauförderverein für die Stadtkapelle betrieb in den Jahren 2008 bis 2010 die längst überfällige große Renovierung der Stadtkapelle. Ebenso wurde 2010 die 1894 von Anton Kiene gebaute Kirchenorgel durch seinen Urenkel Wolfram Stützle restauriert.

17 Turmstumpf der ersten Stadtbefestigung 1300 (Ringstraße Ecke Runzweg)

Turmstumpf (Rondell) des sogenannten Rabenturms der ehemaligen inneren Stadtmauer. Vor allem die äußeren Stadtbefestigungen wurden 1705 zur Zeit des Spanischen Erbfolgekrieges auf Befehl des französischen Stadtkommandanten von Breisach weitgehend geschleift. Die steinerne Brücke (Schwibbogen) über dem Gewerbekanal stammt ebenfalls aus der Zeit um 1300.

17a Turmstumpf der zweiten, äußeren Stadtbefestigung um 1450 (Elzstraße 9a)

Im 15. Jahrhundert wurde im Abstand von nur zehn Metern zu dem ersten Stadtgraben eine zweite Befestigung errichtet. Sie bestand aus einem Stadtgraben und einer Mauer. An den Ecken wurden Rundtürme (Rondelle) errichtet. In den vergangenen 200 Jahren wurden die Gräben verfüllt und die Mauern abgebrochen. Dieser Turm im Haus Elzstraße 9 a ist der einzige, noch sichtbare Rest der zweiten  Stadtbefestigung.

17b Turmstumpf der zweiten, äußeren Stadtbefestigung um 1450 (Schlettstadtallee 2)

Im 15. Jh. wurde im Abstand von nur zehn Metern zu dem ersten Stadtgraben eine zweite Befestigung errichtet. Sie bestand aus einem 10 m breiten Graben und einer Mauer. An den Ecken befanden sich Rundtürme (Rondelle). Im 19. Jahrhundert wurden die Gräben verfüllt und die Mauern abgebrochen. Unter dem "Kinobergle" und der Treppe zu Haus Schlettstadtallee 2 befinden sich die Reste des nordwestlichen Rondells. Dieses "untere Rondell" das in der Nähe der damaligen Herrenmühle stand, wurde 1739 von Johann Rindsjehlen umgebaut und diente dann als Wohnung. Erst 1912 wurde dieses Rondell vollständig abgetragen (siehe Foto).

18 Stadtmauer und Gewerbekanal um 1300 (Vor Ringstraße 28)

Im Norden der um 1250 gegründeten Stadt bildete der Gewerbekanal gleichzeitig einen Teil der Stadtbefestigung. Ein Durchgang durch die Stadtmauer und ein Übergang über den Gewerbekanal ist hier erst in der frühen Neuzeit belegt. Der Gewerbekanal bildete die Voraussetzung für zahlreiche Gewerbe und somit das wirtschaftliche Rückgrat der Stadt. Stellvertretend für viele Gewerbe sei hier die Verarbeitung von Edelsteinen genannt. Im 18. Jahrhundert arbeitete fast die Hälfte der Einwohner in einer der 28 wasserkraftbetriebenen Schleifereien als Schleifer oder als Balierer (Polierer) der Steine. Die 1825 gegründete Firma Wintermantel geht auf diese Tradition zurück.

18a Amtshaus 1568 (Engelstraße 3)

Standort des Amtshauses der Herrschaften Schwarzen- und Kastelburg, um 1568 eingerichtet. Ein Sandstein-Torbogen der Hofeinfahrt enthielt die Jahreszahl 1604. Karl Hoch gründete 1831 erstmals eine Brauerei in dem Gebäude. 1883 war hier der Standort der Brauerei Blessing. Später befand sich auf diesem Grundstück an der alten Stadtmauer die noch zu sehen ist und die direkt an den Gewerbekanal grenzt, das Gasthaus "Schwarzwälder Hof". Am 27. März 2002 zerstörte ein Feuer die alten Gebäude. Im April 2008 erfolgte der Abriss. Das neuerbaute Gebäude wird seit 2010 als Wohn- und Geschäftshaus genutzt.

19 Badstube 1287 (Elzstraße 9)

Außerhalb der Stadtmauer, zwischen Runzbach und Elz, befand sich die ehemalige Badstube, die 1287 erstmals genannt wird. Das Bad, in dem auch die Arbeit eines Barbiers, eines Wundarztes, das Schröpfen und der Aderlass getätigt wurde, gelangte 1523 in den Besitz der Stadt. Um 1750 wurde der Badebetrieb eingestellt und eine Gerberei eingerichtet.

20 Nudlemühli 1745 (Schliffigässli 3)

Seit dem 15. Jahrhundert gibt es in Waldkirch Edelsteinschleifereien. Als "Nudeln" bezeichnet man damals das Polieren der Steine. Die "Nudlemühli" wurde 1745 als Edelsteinschleiferei gebaut. Das Schliffigässli hat seine Bezeichnung nach diesem alten Gewerbe, das sich bis heute in Waldkirch erhalten hat. Das Wasserrad diente bis vor einigen Jahren als Antriebskraft für die Maschinen einer Schreinerei.  Gegenüber, auf der anderen Seite des Kanals, befand sich eine Ölmühle. Das mindestens 200 Jahre alte Mühlgebäude steht noch heute.

21 Stahlhof um 1800 (Lange Straße 86)

Wohn- und Amtshaus der Vögte von Stahlhof. Um die Mitte des 16. Jahrhunderts entstand aus den ehemaligen schwarzenbergischen Teilorten Eschbach, Heimeck, Dettenbach, Wegelbach und den Petershöfen die eigene Vogtei Stahlhof. Sie bestand bis 1936 als selbstständige Gemeinde und wurde dann in die Stadt Waldkirch eingemeindet. In diesem Haus richtete sich 1799 der erste Waldkircher Kirchenorgelbauer, der Silbermann-Schüler Mathias Martin, eine Werkstätte ein. Er hatte insgesamt 45 Kirchenorgeln gebaut.

22 Alter Friedhof / Kapelle St. Sebastian 1629 (Friedhofstraße)

Der "Alte Friedhof" wurde 1629 anlässlich einer Pestepidemie außerhalb der Stadt angelegt. Er diente, nachdem der Friedhof um die Stifts- und Pfarrkirche St. Margarethen geschlossen wurde, bis zum Jahr 1900 als städtischer Friedhof. Aus dieser Zeit sind noch Grabmonumente erhalten. Die Sebastianskapelle wurde 1630 erbaut, die Inneneinrichtung stammt von 1715. Nach einem Blitzschlag musste die Fassade 1898 neu aufgebaut werden. Das schöne und eindrucksvolle Friedhofskreuz (Birsner Kreuz) ließ Probst Birsner 1785 von dem Freiburger Xaver Hauser anfertigen. Probst Birsner wurde auch 1809 vor diesem Kreuz beerdigt.

23 Heiliger Nepomuk 1723 (Marktplatz 34)

Der Hl. Nepomuk ist der Heilige für Brücken. Er steht in der Friedhofstraße, weil bis im späten 19. Jahrhundert Teile des Dettenbaches über den Marktplatz flossen. Die Sandsteinfigur des heiligen Nepomuk entstand 1723 (der Hl. Nepomuk war der Patron des Waldkircher Chorherrenstifts). Sie und eine weitere Figur in der Friedhofstraße gelten als älteste Darstellungen des Heiligen in den ehemals österreichischen Vorlanden. Im oberen Sockelteil unten in der Mitte ist noch das Einschussloch einer Gewehrkugel zu sehen. Es stammt aus dem Jahr 1945 als Waldkirch besetzt wurde. Auf der rechten Seite in dem oberen Marktplatz befand sich das "Obere Törle", das 1796 abgebrochen wurde. Der rechts im Marktplatzpflaster erkennbare Umriss deutet die ungefähre Lage des "oberen Törle" mit dem angebauten Orthaus an.

24 Ehemalige Obervogtei 1763/64 (Marktplatz 19)

Die ehemalige Obervogtei (Bezirksamt) wurde in den Jahren 1763-64 erbaut. Sie steht zum Teil auf dem alten Stadtgraben. Von 1807 bis 1936 Sitz des Bezirksamtes Waldkirch. Das über 200 Jahre alte, von Joseph Hirschpihl entworfene Amtsgebäude zählt zu den prägenden Elementen des Marktplatzes. Das Anwesen gehört dem Land Baden-Württemberg und wird heute von der Polizei genutzt.

25 Marienbrunnen 17. Jahrhundert / 1953 (Marktplatz)

Bis 1572 befand sich die "Metzig" (Fleischbank) auf dem Marktplatz. Durch das offene Gerinne des ehemaligen Dettenbaches der über den Marktplatz floss, wurden Blut und Fleischreste bei dem Wochenmarkt in den Gewerbekanal gespült. 1572 erfolgte der Abriss der "Metzig" und die Anlage eines neuen Brunnens auf dem Marktplatz. Ein Marienbrunnen mit 4 Röhren ist 1668 nachweisbar. Bei der Marktplatz-Neugestaltung kam 1995 ein Brunnenfundament aus jener Zeit zum Vorschein, das unter dem Pflaster erhalten geblieben ist. Anton Hügle aus Heimbach fertigte 1762 einen neuen Sandstein-Brunnen mit einem Löwen auf der Säule, der später von einer von dem Freiburger Steinmetz Franz Xaver Hauser gefertigten Immakulata ersetzt wurde. 1902 kam der bislang bei der Stadtkapelle stehende Granitbrunnen auf den Marktplatz, der 1905 eine Nachbildung der Immakulata erhielt. 1953 errichtete man als "Dank für Rettung aus Kriegsgefahren" den heutigen Marienbrunnen (ein Werk von Hubert Bernhard) auf dem Marktplatz. Der alte Kapellenbrunnen steht heute in der Dettenbachstraße.

26 Rathaus 1567 (Marktplatz 1-5)

Unter Einbeziehung der Arkaden der aus dem 14. Jahrhundert stammenden Gerichts- und Marktlauben entstand 1567 im Stil der Spätrenaissance das Rathaus. Nach dem Stadtbrand von 1638 wurde es 1654 wieder neu erbaut. Später wurden die Lauben geschlossen, nach dem Abbruch der alten Propstei 1753 das von dort stammende Portal (1530) am Rathaus eingebaut und das Nachbargebäude als Stadtschreiberei genutzt. 1871 erneuter Umbau zu der heutigen Form. Das kunstvolle Portal aus der Frührenaissance mit Portraitreliefs von Kaiser Karl V. und Julius Cäsar sowie dem Wappen von Reichsvizekanzler Balthasar Merklin und dem Lehenswappen blieben erhalten. Das nachempfundene, linke Portal mit dem Waldkircher und dem badischen Wappen trägt die Jahreszahl 1851. Umfassend renoviert 1900, umgebaut und erweitert 1985-1988.

27 Stadtapotheke um 1650 (Lange Straße 37)

Von dem ehemaligen Haus des Barbiers Dornbluth ist als Zeugnis wohlhabenden Bürgertums ein Teil einer alten, reich bemalten Holzdecke aus dem Jahre 1667 erhalten. Seit 1791 befindet sich in diesem Gebäude die Stadtapotheke. Seither wurde die Apotheke von nachstehenden Betreibern geführt:

  • 1790 - 1812 Franz Sales Sigell
  • 1843 - 1850 Karl Brunner
  • 1850 - 1872 Julius Moser
  • 1872 - 1903 Dr. Max Finner
  • 1903 - 1932 Eugen Reitter
  • 1937 - 1957 Richard Schmitt
  • 1957 - 1990 Heiner Schmitt
  • 1994 - heute Dorothea Schmitt

28 Gasthaus zum Engel 1698 (Lange Straße 38)

Das im Jahre 1698 erbaute frühere Gasthaus "zum Engel" diente ehemals als Zunftherberge der Bäcker, Schuhmacher und Schreiner. Das schöne Fachwerk das jahrzehntelang mit Putz zugedeckt war, wurde 1913 wieder freigelegt. Das Ende des Gasthausbetriebes erfolgte 1965.

29 Stadtmauer um 1300 (Damenstraße 2)

An dieser Stelle befand sich das Schwobs- oder Obertor als Teil der Stadtmauer. Im 15. Jahrhundert wurde die Stadtbefestigung durch einen zweiten, den äußeren Mauerring verstärkt. 1705 wurde der Großteil der Stadtbefestigungen zerstört. Das damals noch erhaltene Schwobstor wurde 1767, das Obere Törle (am oberen Marktplatz) 1796 abgebrochen.

30 Neungeschwisterkapelle 1750 (Stadtteil Siensbach beim Wasserreservoir)

Die Ursprünge dieser über einer Quelle erbauten Kapelle liegen im Dunkeln. Auf dem im 17. Jahrhundert entstandenen Altar sind die Heiligen Symphorosa und Felicitas, sowie die makkabäische Mutter, jede mit sieben Söhnen, dargestellt. Die Kapelle ist jedoch der Heiligen Notburga mit ihren neun Kindern gewidmet.

31 Kastelburg 1250/1260

Erbaut durch die Herren Schwarzenberg, die Schirmvögte des Klosters St. Margarethen waren. Gerichtssitz zur Zeit der vorderösterreichischen Kameralherrschaft und Standort des herrschaftlichen Gefängnisses. 1632 von den Hochbergern in Besitz genommen, 1634 zerstört durch kaiserliche Truppen nach dreitägiger Belagerung. Die Kastelburg bietet in ihrer Anlage auch als Ruine noch ein klassisches Bild mittelalterlichen Burgenbaus im Breisgau. Der Bergfried (Turm) stammt von 1250 / 1260, die anderen Gebäude aus dem 16. Jahrundert. Seit 1970 im Besitz der Stadt Waldkirch.

32 Schwarzenburg 1112-1139

Erbaut zwischen 1112 und 1139 durch den edlen und freien Mann Konrad von Waltchilicha. Bis 1112 wird er "edler und freier Mann von Waltchilicha" genannt. Kurze Zeit nach dem 27. Dezember 1112 heißt er Konrad Vogt (advocatus) von Waltchilicha, und nach 1122 erscheint er als Konrad von Suarcinberc und um 1152 als Konrad von Suarcinberc (Schwarzenberg) Vogt der Kirche zu Waldkirch. Nach der Mitte des 13. Jahrhunderts bauten dann die Schwarzenberger für sich in Stadtnähe die Kastelburg. Im 16. Jahrhundert wurde die Schwarzenburg verlassen und dem Verfall preisgegeben. Es handelte sich damals um eine der großen Burganlagen des Breisgaus von der heute nur noch unbedeutende Reste zu sehen sind.

33 Frühere Stadttore um 1300 (Lange Straße 20 / Lange Straße 52)

34 Ehemaliger Standort des Meisterhauses der Bohrer & Balierer um 1455

1455 erste urkundliche Erwähnung des Hauses in einem Kaufvertrag, beurkundet an das Margarethenstift. Als spätere Hausbesitzer teilen sich die Bohrer- und Balierbruderschaft im Obergeschoss das Hauseigentum mit der Stadt Waldkirch, die im Erdgeschoss Stadtwaage und Metzig unterhält. Das vorher hier befindliche Patrizierhaus wird 1638 während dem 30-jährigen Krieg bis auf die zwei Keller mit Tonnengewölbe zerstört.

Im Jahr 1658 wird begonnen das Haus zweigeschossig mit massivem Erdgeschoss und darüber liegendem Obergeschoss aus Fachwerk neu zu errichten. Die Fertigstellung erfolgte 1663. Später wurde das Haus vorrübergehend als Arrestgebäude (1744) sowie als Soldatenhaus (1753) genutzt und 1771 zieht für die nächsten 20 Jahre die Apotheke dort ein. Im Jahr 1876 verkauft die Stadt ihren Hausanteil im Erdgeschoss an die Witwe des Kaufmanns Albrecht Fehrenbach und 1893 bis1914 ist die Sparkasse darin untergebracht. 1973 wird das verschachtelte Haus abgerissen und durch einen Neubau mit Arkaden ersetzt.

Mit dem Fahrrad unterwegs

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